Muskelkater
Muskelkater oder Muskelschmerzen?
Die Muskeln schmerzen nach einer ungewohnten Tätigkeit, beispielsweise nach dem ausgiebigen Sport, der Gartenarbeit im Frühjahr oder einem besonders anstrengenden Wettkampf? Dann ist ein solches Myalgie genanntes Symptom vollkommen normal. Treten allerdings schmerzende Muskeln ohne jeden ersichtlichen Grund auf, kann eine Grunderkrankungen die Ursache sein. In diesen Fällen ist die Konsultation des Arztes unabdingbar, denn eine Virusinfektion, Stress, ein Ernährungsdefizit, Dehydration, Schlafmangel und Allergien können Muskelschmerzen auslösen.
Muskelkater nach dem Sport
Bereits der Beginn eines Trainingsprogramms kann eine Herausforderung sein. Es ist oft schwierig genug, die Zeit für das Training zu finden und sich erreichbare Ziele zu setzen. Doch bereits nach dem ersten Trainingstag setzt ein Phänomen ein, das viele Freizeitsportler am Weitermachen hindert – der Muskelkater!
Diese Schmerzzustände gehen oftmals mit einer Verhärtung der Muskulatur einher. Sie können kurz nach der körperlichen Belastung auftreten, aber auch erst 48 Stunden später, was Sportphysiologen als vollkommen normal bezeichnen. In der Regel machen sich die Muskeln dann später bemerkbar, wenn ihnen exzentrische oder verlängernde Kontraktionen abverlangt wurden. Ein Beispiel hierfür wäre das Laufen einen Berghang hinunter.
Ungewohnte Bewegungsabläufe führen zum Muskelkater
Sind Bewegungen nicht alltäglich, gleich ob beim Sport oder einer körperlichen Arbeit, werden die betroffenen Muskeln schnell über das normale Maß hinaus beansprucht. Der Körper versucht den Muskeln ausreichend Energie und Nahrung zur Verfügung zu stellen. Allerdings neigt das Versorgungssystem dazu, zu viel anzuliefern, was von den Muskeln nicht verbracht werden kann. insbesondere Eiweiße lagern sich daraufhin in den Muskelfasern ab und verhärten diese, was schmerzhaft ist. Zudem treten durch die ungewohnte Belastung kleine mikroskopische Risse in den Muskeln auf weil diese, noch nicht ausreichend dehnungsfähig sind. Dies wiederum führt zu winzigen Entzündungsherden, die naturgemäß für Schmerzen ursächlich sind.
Auch trainierte Sportler erleben Muskelkater
Niemand ist immun gegen Muskelkater. Sportler und Bodybuilder erleben in der Regel einen verzögerten Muskelkater, besonders wenn gezielt einzelne Muskelpartien trainiert werden. Zugleich signalisiert dieses Symptom einen Fortschritt, denn es zeigt an, dass die Muskeln gut beansprucht wurden. Ungeübte sollten also den Muskelkater mit Humor hinnehmen und sich ein wenig darüber freuen, denn er ist eindeutlicher Hinweis darauf, dass der Freizeitsportler auf dem richtigen Weg ist.
Wie lässt sich ein Muskelkater verhindern oder lindern?
Ungemein wichtig ist das ausgiebige Stretching vor und nach der körperlichen Belastung, was meist sträflich vernachlässigt wird. Die Dehungsübungen sorgen dafür, dass die Muskelfasern nicht miteinander verkleben, was den Stoffwechsel erheblich erleichtert. Unterbleibt das Stretching, tritt der Muskelkater sehr viel intensiver auf. Außerdem kann es zu Krämpfen und Verspannungen kommen.
Wer nach dem Sportprogramm eine Abkühlungsphase einhält, hat in der Regel kaum mit Muskelkater zu kämpfen. Eine leichte aerobe Tätigkeit wie gehen, lockeres Laufen oder einige Bahnen entspannt schwimmen sind ideal, um Muskelbeschwerden zu vermeiden oder zumindest stark zu reduzieren.
Eine Alternative ist der Saunagang oder das Bad im beheizten Whirlpool. Die hohen Temperaturen sorgen für eine erhöhte Durchblutung und damit für eine verbesserte Versorgung der Muskelfasern mit Sauerstoff sowie Nährstoffen. Zeitgleich werden die für die Schmerzen verantwortlichen chemischen Reizstoffe weggespült.
Tipps zur schnellen Abhilfe beim Muskelkater
Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl der Zufriedenheit, während dem man quasi die Endorphine nach einem erfolgreichen Training in der Blutbahn spürt. Der anschließende Muskelkater ist eine bittersüße Erfahrung, der tatsächlich einem biologischen Zweck dient. Der Körper reagiert mit Schmerzen, damit eine derartige Muskelüberanstrengung nicht wiederholt wird, bevor sich der Körper darauf eingestellt hat.
Während des Trainingsprogramms ist das Aufwärmen und Dehnen der Muskulatur unumgänglich, soll ein Muskelkater vermeiden werden. Unterschätzt werden häufig die Zusammenhänge im Körper. Wollen Bodybilder beispielsweise nur die Armmuskulatur trainieren, sollten sie zuvor Herz und Kreislauf in Schwung bringen. So wird der Körper auf die bevorstehende Arbeit vorbereitet, auch die Arme.
Um Muskelkrämpfe zu vermeiden ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Positiver Nebeneffekt ist, dass reichliches Trinken zugleich die Zahl der winzigen Muskelfaserrisse reduzieren kann. Im Normalfall reicht dazu Wasser aus. Wer übermäßig schwitzt oder ein intensives Sportprogramm vor sich hat, sollte zusätzlich ein Getränk mit Elektrolyten und Natrium zuführen.
Vorbeugung sofort nach dem Training
Nach dem ausgiebigen Sport auf dem Stuhl oder Bett zu verschnaufen ist genau das, was den Muskelkater zur großen Plage werden lässt. Auslaufen, dehnen und schwimmen sind gute Gegenmaßnahmen. In Profisportanlagen steht den Athleten ein Eisbad zur Verfügung, das gemeinhin als bestes Mittel gegen den bevorstehenden Muskelkater gilt.
Quasi ein Geheimtipp sind Ananas und Sauerkirschen. In beiden Früchten ist das Enzym Bromelain in so großer Menge vorhanden, dass die Symptome des Muskelkaters zumindest deutlich reduziert werden können.
Ist der plagende Schmerz bereits eingetreten, helfen leichte Bewegung und Eispackungen recht gut. Auch eine sanfte, ausgleichende Massage kann Linderung verschaffen. Ist der Muskelkater besonders ausgeprägt, sind muskelentspannende Medikamente angeraten, vorzugsweise Gels und Salben. Vor allem Produkte mit ätherischen Ölen zeigen erfahrungsgemäß schnell Wirkung. Darüber hinaus ist Vitamin D zusammen mit Kalzium sowie Kalium hilfreich. In Ausnahmefällen kann ein leichtes Schmerzmittel eingenommen werden.