Endlich rauchfrei
Schon lange spielen Sie mit dem Gedanken, wie viel Geld Sie sparen könnten, wenn Sie auf Zigaretten & Co verzichten? Sie wissen natürlich längst, dass es Ihrer Gesundheit gut tun würde, nicht mehr zu rauchen. Jedem Raucher ist klar, dass der erste Schritt zur Raucherentwöhnung damit beginnt, die Glimmstängel aus seinem Leben zu verbannen. Fast jeder Raucher hat das auch bereits mehrfach erfolglos versucht. Aber auch wenn Sie diesen Wunsch nicht zum ersten Mal verspüren und vielleicht demotiviert sind, weil es Ihnen bisher nicht gelang, mit dem Rauchen aufzuhören, kann der nächste Versuch der erfolgreiche letzte sein.
Es mag sein, dass Sie beim letzten Mal nicht die für Sie individuell richtige Methode gewählt haben. Dabei gibt es durchaus unterschiedliche Ansätze, die eben auch zum dem zukünftigen Nichtraucher passen müssen, damit der Start in ein rauchfreies Leben gelingt.
Zwei medizinische Wirkstoffe stehen derzeit auf dem deutschen pharmazeutischen Markt zur Verfügung, beide sind jedoch rezeptpflichtig, ohne dass die Kosten dafür von den Krankenkassen übernommen werden. Es handelt sich dabei um Bupropion und Vareniclin. Beide Wirkstoffe werden in Form von Tabletten bereits ein bis zwei Wochen eingenommen, ehe der Anwender die letzte Zigarette anzündet. Ersteres soll die Entzugserscheinungen lindern und eine mögliche Gewichtszunahme eingrenzen, wartet dafür bei vielen Anwendern auch mit Nebenwirkungen wie einem trockenen Mund, Schlafproblemen oder Übelkeitsgefühlen auf. Das Vareniclin hingegen soll neben den Entzugserscheinungen auch dafür sorgen, dass der Rauchgenuss auf der Strecke bleibt. In einigen Fällen beeinflusst die Einnahme die körperliche Leistungsfähigkeit durch Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsstörungen und die Bedienung und Nutzung von Fahrzeugen und Maschinen kann zu Selbst-und Fremdgefährdung führen. Darauf ist bei der Einnahme verstärkt zu achten. Außerdem wird dieses Medikament dem Körper über einen Zeitraum von zwölf Wochen zugeführt, während das Bupropion nur über die Dauer von zehn Wochen lang eingenommen werden muss. Nach wissenschaftlichen Auswertungen hat aber das Medikament mit dem Wirkstoff Vareniclin größere Erfolge erbracht.
Eine mögliche Variante ist die Zuführung von Nikotin, ohne jedoch weiter zu rauchen. Dies geschieht durch Aufkleben von Nikotinpflastern auf die Haut oder dem Kauen von nikotinhaltigen Kaugummis. Die Pflaster geben eine permanente Dosis an Nikotin über die Haut ab, während ein Kaugummi zum Einsatz kommt, wenn die Entzugserscheinungen zu stark oder belastend werden. Vor allem die Kaugummis helfen dabei, sich selbst zum Durchhalten zu zwingen. Wer aber während der Nutzung der Hilfsmittel trotzdem raucht, schadet seinem Körper, da er ihm die vielfache Dosis des Nikotins zumutet.
Viele ehemalige Raucher schwören auf den Umstieg auf die sogenannte E-Zigarette. Hier hat man die Wahl, neben nikotinhaltigen Dampflösungen auch auf völlig neue Geschmacksrichtungen zu wechseln. Diese Lösungen sind auch kombinierbar und der Gehalt an Nikotin kann schrittweise herabgesetzt werden, bis er irgendwann bei Null landet. Die starke Dampfentwicklung der Geräte kann gewöhnungsbedürftig sein und wird oft von Nichtrauchern als ebenso störend empfunden, wie die normale Zigarette. Es vermeidet für den ehemaligen Raucher vor allem das Fehlen des Handlungsvollzugs, das ebenso wie die Entzugserscheinungen mit dem Rauchstopp einhergeht und belastend sein kann.
Viele ehemalige Raucher berichten, sie hätten zunächst keine adäquate Tätigkeit für ihre Hände finden können. Das erklärt neben dem veränderten Stoffwechsel durch den Nikotinentzug auch, warum eine Gewichtszunahme häufig mit der Rauchentwöhnung einher geht, da das Essen von Kleinigkeiten schnell zur Ersatzbefriedigung wird. Deshalb ist es nötig, parallel einen Anstieg des Körpergewichtes im Blick zu behalten und die Gewichtszunahme möglichst gering zu halten.
Auch auf psychologischer Ebene kann man sich das Rauchen abgewöhnen. In Gruppengesprächen wird dabei häufig der Zwang genutzt, nicht aus einem allgemein festgelegten Rahmen auszubrechen, da vor allen Mitgliedern ein Verstoß thematisiert werden würde. Darüber hinaus lassen sich die Begleiterscheinungen gemeinsam leichter analysieren und man sieht, dass man mit den Problemen der Entzugserscheinungen nicht allein dasteht. Entspannungstechniken wie zum Beispiel autogenes Training oder Qigong, die eingesetzt werden können, statt zur Zigarette zu greifen, werden von vielen als hilfreich empfunden.
Eine der wenig genutzten Möglichkeiten ist die Hypnotherapie, obwohl sich die erheblichen Kosten durch den zukünftigen Verzicht aufs Rauchen schnell amortisieren. Bei einem Psychotherapeuten, der speziell für die Hypnose ausgebildet ist, kann man schon mit wenigen Sitzungen bald auf die Zigarette verzichten. Dazu muss man aber bereit sein, sich in Hypnose, eine Art Schlaf-Wach-Zustand, versetzen zu lassen. Dabei handelt es sich keineswegs um einen Zustand, in dem die Menschen dazu gebracht werden können, Dinge zu tun, die sie selbst nicht wollen. Es wird jedoch im Unterbewusstsein eine Art Ablehnung gegen das eigene Rauchverhalten oder die Zigaretten als bloßem Gegenstand angelegt. Das geschieht beispielsweise durch die Konfrontation mit dem unangenehmen Geruch eines vollen Aschenbechers unter der Hypnose, die wohl jeder Mensch mit normalem Geruchssinn als ekelhaft erkennt. Vielfach soll der Hypnotisierte auch Bilder im Kopf entwickeln, mit denen er die Zigaretten aus seinem Leben verbannt. "Stellen Sie sich einen Zug vor, auf dem stangenweise Zigaretten transportiert werden. Der Zug verlässt den Bahnhof und Sie blicken ihm zum Abschied hinterher." So zum Beispiel könnte ein Vorschlag unter der Hypnose dazu führen, dass Zigaretten im Leben eines Ex-Rauchers keinen Platz mehr einnehmen.
Suchen Sie sich in der Freizeit Orte aus, an denen wenig bis gar nicht geraucht wird. Ein Kneipenbesuch mit Freunden ist wenig hilfreich und zwingt Sie dazu, immer wieder neu zu erklären, warum gerade Sie jetzt mit dem Rauchen aufhören wollen. Sie setzten sich hier nur unter Zugzwang. Sport als Ersatzbefriedigung kann ebenfalls bei der Rauchentwöhnung helfen. Die körperliche Betätigung schüttet Glückshormone aus und sorgt auch dafür, dass die Belastbarkeit wieder zunimmt, die bei Rauchern oft leidet. Das gilt im Gegenzug auch für den Stress. Wer genervt und am Limit ist, der zündet sich gerne eine Zigarette an der anderen an. Deshalb ist es besser, in sogenannten Ruhephasen mit dem Rauchen aufzuhören. An solchen Tagen kann man der Herausforderung des Nicht-Rauchens in der Regel viel gelassener begegnen. Und nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Kaum jemand schafft eine solche Aufgabe von Hundert auf Null. Jeder Tag, jede Stunde, in der Sie nicht rauchen, wird Ihnen und Ihrer Gesundheit gut bekommen.